Abschied
Unsere Vision ist die Selbstbestimmung für alle Tiere. Für ihrLeben genau so wie für ihr Sterben.
Unsere Pferde zeigen uns täglich, dass sie wissende, fühlende Wesen mit einem freien Willen sind. Unser grösstes Anliegen ist deshalb, den Pferden und Ponys soviel Eigenständigkeit und Eigenverantwortung wie nur möglich zu gewähren. Weil wir die Erfahrungen machen, dass unser menschliches Verständnis und Wissen sowas von begrenzt ist, was Pferdeleben und auch Pferdesterben anbelangt.
Jeden Tag halten die Süssen Überraschungen für uns bereit. In ihrer Wahrnehmung, in ihrem Agieren, Auftreten, Wirken, Kommunizieren. In ihrer ganzen Verkörperung und ihrem ganzen Sein. Je weniger wir eingreifen, desto mehr dürfen wir staunen. Die Verbindung zu den Pferden wird tiefer. Wir können dann fühlen und mit dem Herzen verstehen. Das Miteinander mit den Pferdchen wird leichter, klarer und selbstverständlicher.
Umso schwieriger sind Entscheidungen über Leben oder Sterben. Wenn die Pferde diese Entscheidung nicht selber treffen können. Weil sie trotz grösstmöglicher Freiheit von uns begrenzt werden. Weil eingesperrt sein unnatürlich ist und freie Wesen damit nicht klar kommen. Weil wir manche körperlichen Traumata nicht heilen können. Weil manchmal Qälereien nicht rückgängig gemacht werden können.
Dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir für die unmenschlichen Misshandlungen, die unseren Schützlingen angetan wurden, gerade stehen müssen. Was bei den Wilpferden Bären oder Wölfe übernehmen, wird zu unserer Aufgabe. Nicht mehr lebensfähige Pferde zu erlösen.
In solchen Momenten ist Wachheit geforderet. Deshalb fällen wir solche Entscheide immer in der Gemeinschaft. In und mit der Herde. Wir reflektieren, diskutieren und fühlen. Damit wir FÜR das höchste Wohl unserer Schützlinge entscheiden und nicht von unseren persönlichen Verletzungen geleitet werden. Denn für uns Menschen ist es immer schmerzhaft unsere Lieblinge gehen zu lassen.