Grenzen

Der Alltag im Pferdeparadies ist geprägt von Freude und Lebendigkeit. Weil die Pferde und Ponys uns genau daran erinnern. Dann gibt es auch Tage, wo es schwer sich anfühlt. Weil uns Sorge und Ungewissheit um unsere Schützlinge plagen. Solche Herausforderungen meistern wir als Gemeinschaft. So wie die Pferde.

Eigentlich wäre das genug. Aber dann sind da all die Geschichten, mit denen wir uns konfrontiert sehen. Pferde, die in ihren Bedürfnissen nicht gesehen werden. Weil Mensch so verstrickt und überfordert ist. Vergisst, dass wir Menschen es sind, die uns Ponys holen. Und damit eine grosse Verantwortung übernehmen. In guten wie in schlechten Zeiten.

Um Hilfe bitten ist ok und ein erster Schritt zu neuen Wegen, wenn der Alte in eine Sackgasse geführt hat. Uns die Verantwortung abzuschieben gehört nicht dazu. Und das kommunizieren wir mittlerweile auch so. Dafür ernten wir immer wieder Beleidigungen und Verzweiflung.

Mit 30 Pferden, die bei uns leben, sind wir jetzt an unserer Grenze des Machbaren. Weil wir unser Versprechen einhalten, den "unbrauchbaren" Ponys - deshalb nämlich sind sie bei uns gestrandet - ein für immer Zuhause zu bieten. In guten wie in schlechten Zeiten.

Ungefähr die Hälfte der Lebenskosten finanzieren wir mit Unterstützung unserer Paten und Spendern. Den Rest stemmen wir privat. Dass es da Menschen gibt, die Forderungen an uns stellen, finden wir eine Unverschämtheit. All unsere Beratungen, die Austauschmöglichkeitem, Inspirationen verschenken wir. Auch das wird gerne als Selbstverständlich hingenommen.

So wird uns immer mehr bewusst, wie wichtig unsere Vision und das Wirken dahin ist. Erwartungsfreiheit und Eigenverantwortung. Alles, was Pferde vorleben. Sie erwarten nichts von niemandem. Mensch dagegen alles von den Pferden. Ponys handeln eigenverantwortlich. Mensch aus der Opferrolle heraus.

Wir unterstützen gerne. Noch lieber begleiten wir Menschen, die sich inspirieren lassen und wachsen wollen. DAS ist unsere Herausforderung. Grenzen setzen, klare Kommunikation.

Zum guten Glück haben wir hier die besten Lehrmeister dafür an unserer Seite. Was für ein Geschenk die Pferde für uns sind! Mögen immer mehr Menschen sie als das auch anerkennen und ihnen bedingungsfrei dienen - ihnen damit ihre Dienste vergelten. Es ist die grösstmögliche Heilung für uns verrückten Menschen.

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Der Irrtum über Rangordnung

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Wo schlafen Pferde?